ZANA ZANA
Lume und ihr Ehemann Ilir leben mit dessen Mutter in einem Dorf in Kosovo. Das Paar war einmal verliebt und glücklich, doch seit dem Krieg und dem Tod ihrer Tochter ist davon wenig übrig geblieben. Besonders Lumes Schwiegermutter drängt darauf, die Leere in der Familie mit einem neuen Baby (am besten einem Jungen!) zu füllen. Mehr und mehr setzen sie und Ilir Lume unter Druck, die laut ihres Arztes kerngesund und fruchtbar ist. Nach Lumes Meinung wird nicht gefragt. Die gesellschaftliche Aufarbeitung von Krieg sowie dessen persönliche Folgen sind für den Weg der traumatisierten Lume entscheidend. Wo die moderne Medizin keine Erklärung bereithält, wird in Heilerinnen, Schamane, okkultistische Rituale und Exorzismus vertraut, anstatt eine psychische Ursache auch nur in Betracht zu ziehen. Und selbst der Ehemann steigert in seinem verzweifelten Wunsch, gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden, das Leid seiner Frau ins Unerträgliche. Lumes Schicksal ist für Regisseurin Antoneta Kastrati repräsentativ für das vieler Frauen, Mütter, Witwen und Waisen – nicht nur in Bezug auf den Kosovokrieg. Ein Langfilmdebüt, das intensiv nachwirkt.
In Los Angeles beheimatete Filmemacherin aus Kosovo. Nachdem sie dort in den späten 90er Jahren den Krieg überlebte, begann sie, zusammen mit ihrer Schwester Sevdije, Dokumentarfilme über die Probleme der Nachkriegsgesellschaft zu drehen. Sie hat einen Master-Abschluss in Journalismus und studierte Filmregie am American Film Institute. Ihr letzter Kurzfilm SHE COMES IN SPRING feierte seine Premiere auf dem Busan Film Festival. ZANA ist ihr Langfilmdebüt.
2011 // KOFJA E ZBRAZET / THE BUCKET IS EMPTY (short)
2012 // ROBIN (short)
2012 // LALEH (short)
2013 // SHE COMES IN SPRING (short)
2019 // ZANA
Trailer