Der Neunjährige Andrey lebt wie ein ausgestoßener Streuner an der stürmischen Küste des Weißen Meeres. Er ist zwar keine Waise, aber so gut wie. Sein alkoholkranker Vater weist ihn ab und seine verarmte Mutter sieht keinen anderen Ausweg, als ihn auf ein Internat zu schicken. Grund genug für Andrey, sich in eine Phantasiewelt zu flüchten. Er befreundet einen streunenden Wolfshund, den er für das sagenumwobene Monster Chupacabra hält und schlägt sich mit dem Verkauf von Treibgut durch. Als das wolfsähnliche Wesen stirbt, ist Andrey allerdings erneut auf sich gestellt und muss die Schwelle zum Erwachsenwerden ganz allein erklimmen. Grigory Kolomytsev zeichnet in seinem Debütfilm mit der fantastischen Geschichte um einen wilden Jungen ein lebhaftes Bild emotionaler Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Vor einer eindrucksvollen Geräuschkulisse aus Meeresrauschen und Küstenwind lässt sich die salzige Meerluft fast schmecken. Umso schwerwiegender lassen sich die emotionalen und physischen Narben einer unerfüllten Kindheit in Armut und Ausweglosigkeit nachempfinden, die Kolomytsev dem Hauptcharakter Andrey auferlegt.
Regie
Grigory Kolomytsev
1990 in Krasnodar geboren. Er studierte am Gerassimow-Institut für Kinematographie in Moskau und schloss sein Studium dort 2017 mit dem Film I’M STAYING ab. Seine in dieser Zeit gedrehten Kurzfilme, unter anderem MARY und THREE SISTERS, wurden auf zahlreichen Filmfestivals rund um die Welt gezeigt. Mit CHUPACABRA hat er nun seinen ersten Langfilm gedreht.