DOKUMENTARIST

Wettbewerb

Eine weite Einöde, baum- und konturlos, ein schrottreifes Auto mit Menschen, die einen Film drehen: über ein verwüstetes Land, dessen Bevölkerung unter den anscheinend unendlichen Folgen von Krieg, Armut und Emigration leidet: Armenien, schier erdrückt von der Last seiner Geschichte. Der Dokumentarfilmer will die Situation in seiner Heimat so schonungslos wie umfassend registrieren. Sein Thema ist das ganze Leben in seinen mannigfaltigen Facetten. Dafür schlägt er den Bogen von der Geburt in einem Kreißsaal über die Verlorenheit von Kindern in einem Heim, über das Glück auf Festen armer Leute und das Elend der Bettler bis hin zum Tod – seines eigenen Kameramannes. Man sieht, wie streunende Hunde gejagt werden, sieht einen mitleidlosen Umgang mit der Natur wie mit dem Leben selbst. Mit seiner kleinen Crew und einer bescheidenen Ausrüstung versucht der Dokumentarist, sich in die Rolle des nüchternen Beobachters zu versetzen, was ihm aber nicht immer gelingt: Einen kleinen Jungen, den er an einem Bahnhof befragt, herrscht er an, er solle doch weinen angesichts von so viel Unglück, das ihm widerfahren ist. Doch der Junge hat seine eigene Zeit für Tränen. Der Regisseur reflektiert auf einer zweiten Ebene, durch die Machart seines Films (grobkörniges Schwarz-Weiß-Material, mit der Hand geschriebene Untertitel, harte Schnitte), die Situation des Filmemachens und dokumentiert so zugleich sein Rollenverständnis.
Vaveragrogh / Documentarist
ARM 2003 / 62 min
Regie: Arutjun Hachatryan
  • Drehbuch: Arutjun Hachatryan,Mikayel Stamboltsyan,Valerij Gasparyan
  • Kamera: Vahagn Ter-Hakobyan
  • Schnitt: Sofia Gabrielyan
  • Musik: A. Terteryan,Michail Musorgskij
  • Produktion: Gevorg Gevorgyan
  • Produktionsfirma: Hayfilm - Yerevan
  • Rechte: Hayfilm - Yerevan
Eine weite Einöde, baum- und konturlos, ein schrottreifes Auto mit Menschen, die einen Film drehen: über ein verwüstetes Land, dessen Bevölkerung unter den anscheinend unendlichen Folgen von Krieg, Armut und Emigration leidet: Armenien, schier erdrückt von der Last seiner Geschichte. Der Dokumentarfilmer will die Situation in seiner Heimat so schonungslos wie umfassend registrieren. Sein Thema ist das ganze Leben in seinen mannigfaltigen Facetten. Dafür schlägt er den Bogen von der Geburt in einem Kreißsaal über die Verlorenheit von Kindern in einem Heim, über das Glück auf Festen armer Leute und das Elend der Bettler bis hin zum Tod – seines eigenen Kameramannes. Man sieht, wie streunende Hunde gejagt werden, sieht einen mitleidlosen Umgang mit der Natur wie mit dem Leben selbst. Mit seiner kleinen Crew und einer bescheidenen Ausrüstung versucht der Dokumentarist, sich in die Rolle des nüchternen Beobachters zu versetzen, was ihm aber nicht immer gelingt: Einen kleinen Jungen, den er an einem Bahnhof befragt, herrscht er an, er solle doch weinen angesichts von so viel Unglück, das ihm widerfahren ist. Doch der Junge hat seine eigene Zeit für Tränen. Der Regisseur reflektiert auf einer zweiten Ebene, durch die Machart seines Films (grobkörniges Schwarz-Weiß-Material, mit der Hand geschriebene Untertitel, harte Schnitte), die Situation des Filmemachens und dokumentiert so zugleich sein Rollenverständnis.
  • Drehbuch: Arutjun Hachatryan,Mikayel Stamboltsyan,Valerij Gasparyan
  • Kamera: Vahagn Ter-Hakobyan
  • Schnitt: Sofia Gabrielyan
  • Musik: A. Terteryan,Michail Musorgskij
  • Produktion: Gevorg Gevorgyan
  • Produktionsfirma: Hayfilm - Yerevan
  • Rechte: Hayfilm - Yerevan