ESEL

Während sich die Kriegshandlungen in Jugoslawien im Sommer 1995 zuspitzen, kehrt Boro nach langer Zeit mit Frau und Sohn in sein Heimatdorf in der Herzegowina zurück. In der Sommerhitze und der angespannten Atmosphäre verschärfen sich Habgier, Egoismus und Lieblosigkeit; die schwelenden Konflikte zwischen den Familienmitgliedern eskalieren schließlich in einer schmerzhaften Begegnung mit der schon lange verdrängten Vergangenheit, die unter Beteiligung des titelgebenden Esels zur allgemeinen Versöhnung führt. Doch die scheinbare Katharsis hat einen unguten Beigeschmack – die Vorahnung der schrecklichen Folgen, welche die Unbelehrbarkeit einer kommunikationsunfähigen Männergesellschaft zeitigen wird.