BILESUVAR

Wettbewerb

In einer Kleinstadt im Süden Aserbaidschans scheint die Zeit still zu stehen. Fünf lose miteinander verwobene Schicksale geraten in den Sog dieses Nicht-Ortes und bewegen sich fortan zwischen dramatischen Lebensentscheidungen und komödiantischen Missgeschicken. Während ein junger Mann dem Militärdienst entgegensehnt, um nicht als Hirte zu enden, streiten sich alternde Theaterschauspieler um eine Affäre. Eine Hochzeitssängerin nimmt ein Musikvideo auf, in dem sie eine Ode an „Doktor“ Heydar Aliyev singt. Alle brauchen Geld, alle wollen eigentlich die Stadt verlassen, doch kaum einer schafft es raus.  Zwischendrin erlauben stumme Landschaftsaufnahmen das Hinzudenken eigener Geschichten. Wer sich hier verliert, ist selbst schuld, denn am Ende zählt nur eines: Es geht nichts über das Hüten einer Schafsherde. Elvin Adigozel spielt in seinem Portrait des Alltagslebens auf atmosphärische Weise mit Existenzen, die unterschiedlicher nicht sein können und doch über die gemeinsame Leere des Orts miteinander verbunden sind. Das durch die Kameraarbeit von Oktay Namazov streckenweise nahezu dokumentarisch anmutende Filmwerk folgt einem soziologischen Realismus und erschafft so die Momentaufnahme einer Region, die von vagen Träumen zehrt, sich aber auch stets auf ihre bescheidenen Ursprünge in der Tierhaltung zurückbesinnt. Adigozel gelingt es damit, ein subtiles Bild der Entsagung Aserbaidschans zu zeichnen.


AZE, FRA 2020 / 85 min
Sprache: Aserbaidschanisch
Regie: Elvin Adigozel
  • Drehbuch: Elvin Adigozel
  • Kamera: Oktay Namazov
  • Schnitt: Irada Baghirzade, Elvin Adigozel
  • Musik: Farid Aga
  • Ton: Azad Veliyev
  • Besetzung: Kamran Aghabalayev, Gunel Zulfugarli, Niyameddin Amanov, Tofig Aslanov, Ilgar Dadash, Cahangir Melik, Gunel Mirzeli
  • Produktion: Irada Baghirzade, Etienne de Ricaud, Intigam Hajili
  • Produktionsfirma: Adari Films, Caractères Productions, Memuar Films

In einer Kleinstadt im Süden Aserbaidschans scheint die Zeit still zu stehen. Fünf lose miteinander verwobene Schicksale geraten in den Sog dieses Nicht-Ortes und bewegen sich fortan zwischen dramatischen Lebensentscheidungen und komödiantischen Missgeschicken. Während ein junger Mann dem Militärdienst entgegensehnt, um nicht als Hirte zu enden, streiten sich alternde Theaterschauspieler um eine Affäre. Eine Hochzeitssängerin nimmt ein Musikvideo auf, in dem sie eine Ode an „Doktor“ Heydar Aliyev singt. Alle brauchen Geld, alle wollen eigentlich die Stadt verlassen, doch kaum einer schafft es raus.  Zwischendrin erlauben stumme Landschaftsaufnahmen das Hinzudenken eigener Geschichten. Wer sich hier verliert, ist selbst schuld, denn am Ende zählt nur eines: Es geht nichts über das Hüten einer Schafsherde. Elvin Adigozel spielt in seinem Portrait des Alltagslebens auf atmosphärische Weise mit Existenzen, die unterschiedlicher nicht sein können und doch über die gemeinsame Leere des Orts miteinander verbunden sind. Das durch die Kameraarbeit von Oktay Namazov streckenweise nahezu dokumentarisch anmutende Filmwerk folgt einem soziologischen Realismus und erschafft so die Momentaufnahme einer Region, die von vagen Träumen zehrt, sich aber auch stets auf ihre bescheidenen Ursprünge in der Tierhaltung zurückbesinnt. Adigozel gelingt es damit, ein subtiles Bild der Entsagung Aserbaidschans zu zeichnen.

  • Drehbuch: Elvin Adigozel
  • Kamera: Oktay Namazov
  • Schnitt: Irada Baghirzade, Elvin Adigozel
  • Musik: Farid Aga
  • Ton: Azad Veliyev
  • Besetzung: Kamran Aghabalayev, Gunel Zulfugarli, Niyameddin Amanov, Tofig Aslanov, Ilgar Dadash, Cahangir Melik, Gunel Mirzeli
  • Produktion: Irada Baghirzade, Etienne de Ricaud, Intigam Hajili
  • Produktionsfirma: Adari Films, Caractères Productions, Memuar Films