CINEMA
archipelago
Cinema Archipelago geht in die zweite Runde: Unterstützt vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain wird sich das interdisziplinäre Rahmenprogramm diesmal vordergründig mit dem Thema der Dekolonialisierung in einem osteuropäischen Kontext auseinandersetzen. Das Symposium „Decolonizing the (Post-)Soviet Screen” bringt Wissenschaft, Filmerbe und filmische Praxis zusammen. Das VR-Programm „Geschichten aus dem Badehaus” wird virtuell ausgebaut.
Im RheinMain Kurzfilmwettbewerb werden in diesem Jahr Filme von indigenen Filmschaffenden und Künstler:innen aus marginalisierten Minderheiten des postsowjetischen Raums auf der großen Leinwand präsentiert. Ein TikTok-Programm — exklusiv für das Kino kuratiert, erlaubt dem Publikum erneut Einblicke in eine osteuropäische Social Media-Parallelwelt. Ausstellungen, Lesungen und Performances runden das Programm ab.
Am 12. April 2023 wird das vollständige Programm vom Cinema Archipelago hier veröffentlicht. Bis dahin können Sie sich den Symposiumsflyer mit einem vorläufigen Programm herunterladen.
Das Sichtbarmachen und Verstärken von neuen, bisher marginalisierten filmischen Sprachen und Stimmen aus Mittel- und Osteuropa und dem postsowjetischen Raum jenseits von dominanten Mainstreamnarrativen gehört seit dem Entstehungsjahr von goEast 2001 zu seinen Hauptaufgaben. In dieser Hinsicht ist der diesjährige Fokus auf das (post-)sowjetische Kino durch die ‚dekoloniale Linse’ kein gänzliches Novum. goEast nimmt die historische Zäsur, die Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine darstellt, zum Anlass verschiedene Aspekte des Kolonialen und Dekolonialem im (post-) sowjetischen Film und seinen Strukturen zu erkunden.
Zum 4. Mal wird der mit 2.500€ dotierte RheinMain Kurzfilmpreis vergeben. Neu ist allerdings, dass die Kurzfilme in diesem Jahr passend zum übergreifenden Thema des Cinema Archipelagos, allesamt von indigenen Filmemacher:innen sowie von Filmschaffenden aus marginalisierten und osteuropäischen Minderheiten des postsowjetischen Raums stammen.
Viele Länder, indigene Völker und Communitys streben eine Loslösung von den postsowjetischen Mehrheitskulturen an, in der sie Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt sind. Filmisch spiegelt sich dies in autonomen Filmkulturen wider denen goEast mit diesem neuen inhaltlichen Schwerpunkt eine Plattform bietet. Nach dem Festival gehen die Kurzfilme durch die Kinos der Rhein-Main-Region auf Tour.
Wiesbaden ist eine Stadt mit einer langen Bädertradition. Im Jahr 2022 startete goEast ein Programm zum Thema „Badehaus“ und lud Künstler:innen ein, im VRChat eine völlig neue Welt zu erschaffen.
Unser virtuelles Badehaus ist ein Tor zu diversen Geschichten, die von Autor:innen einst für ein begrenztes Publikum geschaffen wurden, aber nun für weitaus mehr Menschen öffentlich zugänglich werden. In diesem Jahr wählte goEast drei weitere Projekte aus und bat die Autor:innen ihre Geschichten und Welten unserer wachsenden VR-Community vorzustellen.
© RÖSSLER LINIE
Eine Bootsfahrt, die ist lustig! goEast hat am Tag der Arbeit ein traditionelles Rhein-Kreuzfahrtschiff gemietet und lädt Sie herzlich ein. Während die idyllischen Landschaften des Rheingaus an uns vorbeiziehen, sorgen kurze Lesungen und Poesie-Performances für intellektuelle Stimulationen. Genießen Sie ein kühles Glas Weißwein und lernen Sie unsere Festivalgäste kennen.
Wiesbaden-Biebrich Mo, 01.05. / 13:30
Anlegestelle: Rheingaustraße 148, 65203 Wiesbaden
(Buslinien 4 und 3 Richtung Wiesbaden-Biebrich Rheinufer / Rheingaustraße)
Boarding / Ticketverkauf: 13:00 – 13:20
Rückkehr des Schiffs: 15:30
2022 präsentierte goEast zum ersten Mal ein TikTok-Programm für die große Leinwand. „TikTok für Dummies“ bestand aus einer bunten Mischung aus Hochkantvideos zu prägnanten Themen. In diesem Jahr wird das Programm fortgesetzt: Was beschäftigt die Generation Z im Jahr 2023? Identitätsfragen, Rassismus, der russische Angriffskrieg – junge TikToker:innen sprechen sich aus oder schlüpfen für kleine Sketches in die Haut eines Alter Egos.
Das Projekt „ILLUSTRATORS_NATIVE“ wurde im Januar 2023 mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine unterstützende und inspirierende Gemeinschaft für verschiedene Illustrator:innen aus indigenen Völkern Russlands zu schaffen. Innerhalb dieser Gemeinschaft veröffentlichen und fördern Seseg Jigjitova und Rinchina Azheeva die Werke von Illustrator:innen, die sich der Darstellung und dem Überdenken dieser einheimischen Kulturen und Erzählungen widmen.
Während der Festivalwoche ist das Netzwerk nicht nur in einem Panel vertreten, sondern auch durch die Ausstellung von ihren Werken.