EUPHORIE

Wettbewerb

Mit Anlauf stürzt sich der als Theaterautor bekannt gewordene Ivan Vyrypaev in sein Regiedebüt EUFORIA, dessen wichtigster Protagonist die unbezwingbare Natur ist. Eine schwungvolle Kamerafahrt breitet die Weite einer endlosen, kargen Steppenlandschaft vor uns aus, in deren wogenden Gräsern Menschen wie Ameisen herumkrabbeln. Die von Gräben, Flüssen und staubigen Straßen durchzogene Ebene erscheint wie ein uraltes und geduldiges Geschöpf, für das die Menschen kaum mehr sind als vorübergehende Erscheinungen, die keine größere Bedeutung haben als das Gras oder die Regenwolken. Zwischen den wenigen Bewohnern dieser Gegend herrscht ein rauer Umgangston, sie sind untreu und rachsüchtig, schwanken zwischen blinder Wut und Fatalismus, denken nicht viel nach und betäuben ihren Schmerz mit Alkohol. Inmitten dieser Kulisse ist es wie das Aufflammen einer Hoffnung, als sich die kindlich naive Vera und der impulsive Paša ineinander verlieben. Vera ist verheiratet und lebt mit Mann und Tochter in einer ärmlichen Hütte, als Paša plötzlich auftaucht und ihr seine Liebe gesteht. Doch die zaghafte Annäherung der beiden kann der Wirklichkeit keinen Einhalt gebieten; Veras kleines Kind wird von einem Hund schwer verletzt, ihr Mann Valerij betrinkt sich bis zur Besinnungslosigkeit und wird schließlich gewalttätig. Auf der Flucht erleben Vera und Paša Momente unbeschwerten Glücks, bevor alles über ihnen zusammenbricht und die Illusion verfliegt, ihre Liebe könnte die Kraft haben, den Kreislauf des Werdens und Vergehens zu durchbrechen und zwei Menschenleben über ihre tierische Existenz hinaus Bedeutung zu verleihen. Doch noch ihr Scheitern ruft ein Gefühl von Freiheit hervor – das Leben ist ein sinnlicher und existentieller Taumel, in dem wir uns mit irrer Freude ins Verderben stürzen. Deutschlandpremiere.
Euforia / Euphoria
RUS 2006 / 74 min
Regie: Ivan Vyrypaev
  • Drehbuch: Ivan Vyrypaev
  • Kamera: Andrej Najdjonov
  • Schnitt: Igor Malachov
  • Musik: Ajdar Gajnullin
  • Besetzung: Polina Agureeva,Maxim Ušakov,Michail Okunev,Madlen Džabrailova,Maxim Litovchenko
  • Produktion: Aleksandr Šejn,Georgij Lordkipanidze
  • Produktionsfirma: First Movie Partnership - Moskau,2PLAN2 - Moskau
  • Rechte: The Match Factory - Köln
Mit Anlauf stürzt sich der als Theaterautor bekannt gewordene Ivan Vyrypaev in sein Regiedebüt EUFORIA, dessen wichtigster Protagonist die unbezwingbare Natur ist. Eine schwungvolle Kamerafahrt breitet die Weite einer endlosen, kargen Steppenlandschaft vor uns aus, in deren wogenden Gräsern Menschen wie Ameisen herumkrabbeln. Die von Gräben, Flüssen und staubigen Straßen durchzogene Ebene erscheint wie ein uraltes und geduldiges Geschöpf, für das die Menschen kaum mehr sind als vorübergehende Erscheinungen, die keine größere Bedeutung haben als das Gras oder die Regenwolken. Zwischen den wenigen Bewohnern dieser Gegend herrscht ein rauer Umgangston, sie sind untreu und rachsüchtig, schwanken zwischen blinder Wut und Fatalismus, denken nicht viel nach und betäuben ihren Schmerz mit Alkohol. Inmitten dieser Kulisse ist es wie das Aufflammen einer Hoffnung, als sich die kindlich naive Vera und der impulsive Paša ineinander verlieben. Vera ist verheiratet und lebt mit Mann und Tochter in einer ärmlichen Hütte, als Paša plötzlich auftaucht und ihr seine Liebe gesteht. Doch die zaghafte Annäherung der beiden kann der Wirklichkeit keinen Einhalt gebieten; Veras kleines Kind wird von einem Hund schwer verletzt, ihr Mann Valerij betrinkt sich bis zur Besinnungslosigkeit und wird schließlich gewalttätig. Auf der Flucht erleben Vera und Paša Momente unbeschwerten Glücks, bevor alles über ihnen zusammenbricht und die Illusion verfliegt, ihre Liebe könnte die Kraft haben, den Kreislauf des Werdens und Vergehens zu durchbrechen und zwei Menschenleben über ihre tierische Existenz hinaus Bedeutung zu verleihen. Doch noch ihr Scheitern ruft ein Gefühl von Freiheit hervor – das Leben ist ein sinnlicher und existentieller Taumel, in dem wir uns mit irrer Freude ins Verderben stürzen. Deutschlandpremiere.
  • Drehbuch: Ivan Vyrypaev
  • Kamera: Andrej Najdjonov
  • Schnitt: Igor Malachov
  • Musik: Ajdar Gajnullin
  • Besetzung: Polina Agureeva,Maxim Ušakov,Michail Okunev,Madlen Džabrailova,Maxim Litovchenko
  • Produktion: Aleksandr Šejn,Georgij Lordkipanidze
  • Produktionsfirma: First Movie Partnership - Moskau,2PLAN2 - Moskau
  • Rechte: The Match Factory - Köln