SONNENSTADT

Wettbewerb

Elektrisches Zucken. Lichtflecken in der Dunkelheit. Sirenengeheul. Ein Stollen in einem georgischen Bergwerk. Einer der Kumpel nutzt den Ort ohne Sonne für seine Theaterleidenschaft. Kurz darauf Krachen und Knacken zertrümmerten Gesteins. Ein Musiklehrer bearbeitet in schwindelerregender Höhe das Mauerwerk verlassener Industriegebäude, um an das metallene Knochengeflecht zu gelangen. Schließlich, der scharfe Hall von Kommandos in der Weite eines Stadions. Zwei Schwestern, die ihre schmächtigen Körper dem Leistungssport verschreiben. SONNENSTADT ist voller Menschen, die an ihr Äußerstes gehen. Ein stilles, unbeirrtes Trotzdem leben; ein stoisches Jetzt-erst-recht. Die Bereitschaft zur Intensität findet sich auch im Stilistischen. Nicht selten wird das Bild im Inneren noch einmal kadriert; zugeschnitten auf ein Dahinter. Schemenhafte Figuren in einer halb geöffneten Tür; tanzende Kinder, vom Beton verschluckt und wieder ausgespien; der Kopf einer Kuh, die aus seinem zukünftigen Grab heraus letzte Atemzüge wirft. Eine düstere Unausweichlichkeit liegt in diesem hochgradig stilisierten Dokument und eine schwer zu ortende Bedrohung, befeuert durch das Dröhnen und Hämmern der Maschinen. Die Klänge mühsamen Tagewerks treffen auf elektronische Soundlandschaften und traditionelles Liedgut. Mal verweilt die Kamera im Statischen, dann fließt sie den Menschen wieder neugierig hinterher oder gleitet in opulenter Draufsicht über dem Geschehen. Erhabenheit ist eine Frage der Perspektive.


MZIS QALAQI / CITY OF THE SUN
GEO, USA, QAT, NLD 2017 / 104 min
Sprache: Georgisch
Regie: Rati Oneli
  • Drehbuch: Dea Kulumbegashvili,Rati Oneli
  • Kamera: Arseni Khachaturan
  • Schnitt: Ramiro Suarez
  • Produktion: Dea Kulumbegashvili,Rati Oneli

Elektrisches Zucken. Lichtflecken in der Dunkelheit. Sirenengeheul. Ein Stollen in einem georgischen Bergwerk. Einer der Kumpel nutzt den Ort ohne Sonne für seine Theaterleidenschaft. Kurz darauf Krachen und Knacken zertrümmerten Gesteins. Ein Musiklehrer bearbeitet in schwindelerregender Höhe das Mauerwerk verlassener Industriegebäude, um an das metallene Knochengeflecht zu gelangen. Schließlich, der scharfe Hall von Kommandos in der Weite eines Stadions. Zwei Schwestern, die ihre schmächtigen Körper dem Leistungssport verschreiben. SONNENSTADT ist voller Menschen, die an ihr Äußerstes gehen. Ein stilles, unbeirrtes Trotzdem leben; ein stoisches Jetzt-erst-recht. Die Bereitschaft zur Intensität findet sich auch im Stilistischen. Nicht selten wird das Bild im Inneren noch einmal kadriert; zugeschnitten auf ein Dahinter. Schemenhafte Figuren in einer halb geöffneten Tür; tanzende Kinder, vom Beton verschluckt und wieder ausgespien; der Kopf einer Kuh, die aus seinem zukünftigen Grab heraus letzte Atemzüge wirft. Eine düstere Unausweichlichkeit liegt in diesem hochgradig stilisierten Dokument und eine schwer zu ortende Bedrohung, befeuert durch das Dröhnen und Hämmern der Maschinen. Die Klänge mühsamen Tagewerks treffen auf elektronische Soundlandschaften und traditionelles Liedgut. Mal verweilt die Kamera im Statischen, dann fließt sie den Menschen wieder neugierig hinterher oder gleitet in opulenter Draufsicht über dem Geschehen. Erhabenheit ist eine Frage der Perspektive.

  • Drehbuch: Dea Kulumbegashvili,Rati Oneli
  • Kamera: Arseni Khachaturan
  • Schnitt: Ramiro Suarez
  • Produktion: Dea Kulumbegashvili,Rati Oneli