URTEIL IN UNGARN

Wettbewerb

2008 und 2009 überfielen rechte Extremisten in Ungarn mehrere Roma-Dörfer. Sechs Menschen starben, darunter ein fünfjähriges Kind. Gegen vier Verdächtige wurde Anklage erhoben. Der Film dokumentiert den Prozess, der zweieinhalb Jahre dauerte. Nur selten verlässt die Kamera den kleinen Gerichtssaal, in dem sich die Angeklagten und die Angehörigen der Opfer auf engstem Raum gegenüberstehen. Es entspinnt sich ein hochintensives Kammerspiel, das viel über die weitverbreiteten Ressentiments gegenüber Roma und Juden in Ungarn erzählt. Im Zuge der Anhörungen kommen krasse Ermittlungsfehler ans Licht. Bloßer Pfusch oder gezielte Manipulationen? Der Richter präsentiert sich als unparteiischer Hardliner der Ordnung. Schnell gereizt, pocht er auf die Autorität des Gerichts, verwarnt viel und verteilt Verweise. Die Emotionalität der Roma-Zeugen ist ihm ein Dorn im Auge – genauso wie die Kaltblütigkeit der Gegenseite. Doch je länger sich der Prozess in die Länge zieht und je leerer die Zuschauerränge werden, umso selbstbewusster treten die Angeklagten auf. Sie berufen sich auf ihren vermeintlichen Rückhalt in der Bevölkerung und platzieren unverhohlen Drohungen. Immer häufiger gerät der Richter in die Defensive. Müssen die Roma um ihr Recht fürchten?

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ESZTER HAJDÚ
Geboren 1979 in Budapest, Ungarn.
Studierte Elektronische Medien, Soziologie und Jüdische Kultur. Nach Filmseminaren in Italien und Rumänien nahm sie an der IDFA Festival Academy in Amsterdam teil. Zurzeit studiert sie an der Hochschule für Film- und Fernsehen in Budapest. Ihr Fokus liegt auf Dokumentarfilmen mit sozialpolitischen Thematiken. Für ihr aufsehenerregendes Werk THE FIDESZ JEW, THE MOTHER WITH NO SENSE OF NATION, AND MEDIATION, wurde sie beim 40. Hungarian Film Festival und beim International Human Rights Documentary Film Festival Budapest ausgezeichnet.

FILMOGRAFIE (AUSWAHL)
2006 / OTTHONOM TARNABOD / MY OWN PRIVATE TARNABOD (doc)
2007 / DESTINO (doc)
2008 / A FIDESZES ZSIDÓ, A NEMZETI ÉRZÉS NÉLKÜLI ANYA ÉS A MEDIÁCIÓ / THE FIDESZ JEW, THE MOTHER WITH NO SENSE OF NATION, AND MEDIATION (doc)
2009 / BŐLCSÕDAL / LULLABY (doc)
2010 / DÉMONI KEZEK / DEMON HANDS (doc)
2011 / VIVIEN (doc)
2013 / JUDGMENT IN HUNGARY (doc)
JUDGMENT IN HUNGARY
HUN, DEU 2013 / 107 min
Regie: Eszter Hajdú
  • Kamera: István Szőnyi,Eszter Hajdú,Gábor Medvigy
  • Schnitt: Bence Bartos
  • Musik: Bhőm Dániel,Gerendai Ferenc
  • Produktion: Sandor Mester
  • Produktionsfirma: Miradouro Media - Hungary
  • Co-Produktionsfirma: Perfect Shot Films - Germany
2008 und 2009 überfielen rechte Extremisten in Ungarn mehrere Roma-Dörfer. Sechs Menschen starben, darunter ein fünfjähriges Kind. Gegen vier Verdächtige wurde Anklage erhoben. Der Film dokumentiert den Prozess, der zweieinhalb Jahre dauerte. Nur selten verlässt die Kamera den kleinen Gerichtssaal, in dem sich die Angeklagten und die Angehörigen der Opfer auf engstem Raum gegenüberstehen. Es entspinnt sich ein hochintensives Kammerspiel, das viel über die weitverbreiteten Ressentiments gegenüber Roma und Juden in Ungarn erzählt. Im Zuge der Anhörungen kommen krasse Ermittlungsfehler ans Licht. Bloßer Pfusch oder gezielte Manipulationen? Der Richter präsentiert sich als unparteiischer Hardliner der Ordnung. Schnell gereizt, pocht er auf die Autorität des Gerichts, verwarnt viel und verteilt Verweise. Die Emotionalität der Roma-Zeugen ist ihm ein Dorn im Auge – genauso wie die Kaltblütigkeit der Gegenseite. Doch je länger sich der Prozess in die Länge zieht und je leerer die Zuschauerränge werden, umso selbstbewusster treten die Angeklagten auf. Sie berufen sich auf ihren vermeintlichen Rückhalt in der Bevölkerung und platzieren unverhohlen Drohungen. Immer häufiger gerät der Richter in die Defensive. Müssen die Roma um ihr Recht fürchten?

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ESZTER HAJDÚ
Geboren 1979 in Budapest, Ungarn.
Studierte Elektronische Medien, Soziologie und Jüdische Kultur. Nach Filmseminaren in Italien und Rumänien nahm sie an der IDFA Festival Academy in Amsterdam teil. Zurzeit studiert sie an der Hochschule für Film- und Fernsehen in Budapest. Ihr Fokus liegt auf Dokumentarfilmen mit sozialpolitischen Thematiken. Für ihr aufsehenerregendes Werk THE FIDESZ JEW, THE MOTHER WITH NO SENSE OF NATION, AND MEDIATION, wurde sie beim 40. Hungarian Film Festival und beim International Human Rights Documentary Film Festival Budapest ausgezeichnet.

FILMOGRAFIE (AUSWAHL)
2006 / OTTHONOM TARNABOD / MY OWN PRIVATE TARNABOD (doc)
2007 / DESTINO (doc)
2008 / A FIDESZES ZSIDÓ, A NEMZETI ÉRZÉS NÉLKÜLI ANYA ÉS A MEDIÁCIÓ / THE FIDESZ JEW, THE MOTHER WITH NO SENSE OF NATION, AND MEDIATION (doc)
2009 / BŐLCSÕDAL / LULLABY (doc)
2010 / DÉMONI KEZEK / DEMON HANDS (doc)
2011 / VIVIEN (doc)
2013 / JUDGMENT IN HUNGARY (doc)
  • Kamera: István Szőnyi,Eszter Hajdú,Gábor Medvigy
  • Schnitt: Bence Bartos
  • Musik: Bhőm Dániel,Gerendai Ferenc
  • Produktion: Sandor Mester
  • Produktionsfirma: Miradouro Media - Hungary
  • Co-Produktionsfirma: Perfect Shot Films - Germany